Rotoura Part 1

All booked out- Couchsurfing


Da ich nur eine Nacht in Coromandel verbrachte, versuchte ich meine weitere Reise zu planen..doch egal was ich eingab, alles war ausgebucht. Also fragte ich im Hostel mal rum, ob jemand den nächsten Tag nach Rotoura oder zur Cathedral Cove führe.  Und tatsächlich nahmen mich zwei ältere Herren mit. Beides Farmer aus Neuseeland mit jeweils zwei Kindern, wie sie mir sagten. Also ging es um acht Uhr morgens los in Richtung Hamilton. Den erste Stopp machten wir hierbei in Thames, wo die beiden mich zum Frühstücken einluden. Weiter ging's zur Farm nach Gordon, wo einer der beiden Männer wohnte. Dort wurde ich direkt der ganzen Familie bekannt gemacht, über die Farm geführt, bekam das neue Boot zu sehen,  zum Tee eingeladen und bekam ein paar Früchte aus dem Garten für den Weg mit. So so gastfreundlich. 
Weiter ging's dann nach Hamilton, wo ich eine kleine Stadtrundfahrt bekam und dann an der Bushaltestelle den Bus nach Rotoura nahm.

An der Haltestelle lernte ich zwei Mädchen kennen, mit denen ich dann den Tag in Rotoura verbrachte. Gegen 18 Uhr holte mich dann meine" Unterkunft" ab. Tief Luft holen Mama und. Denn da kein Hostel frei war, habe ich es mit Couchsurfing probiert. Couchsurfing bedeutet so viel wie: Leute stellen eine Schlafgelegenheit (Couch, Bett) zur Verfügung und erhoffen sich im Gegenzug, dass man auch sie willkommen hieß,  ihnen etwas beibringe oder einfach mit ihnen Zeit verbringt. Die Gastgeber haben Bewertungen und Bilder auf ihrer Seite, sodass man sich vorher ein Bild machen kann.


Untergekommen bin ich bei einem Brasilianer, Felipe Boff, der hier seit einigen Jahren lebt und schon etliche Hosts hatte. Ich also vor dem Hostel gestanden und da gewartet. Da ging der Puls schon ganz gut und da kam er. Fenster runtergekurbelt, mit dem ellenbogen rausgelehnt, volltätowiert, Tanktop und braungebrannt. Ach du Schande. Das einzige was ich zu den Mädels sagte war: Wenn ich mich in 30 min. nicht mehr melde, ruft die Polizei. Er stieg aus und begrüßte mich gleich mit Küsschen rechts und links. Alles klar. Mit einem eher mullmigen Gefühl ins Auto eingestiegen ging es gen seiner Heimat. Felipe lebt ein wenig außerhalb. Er hat sich total gefreut und mir auf den Oberschenkel gehauen und sagte: Ach, ich freu mich, dass du bei mir wohnst. Oh gott, ich habe wirklich die ganze Fahrt nur gedacht, das kannst du hier niemanden erzählen, wenn dir was passiert. 18 Jahre wurde dir geprädigt, nirgendwo einzusteigen, nicht mit fremden Leuten zu gehen und jetzt übernachtest du am Ende der Welt bei einem wildfremden Brasilianer. Nach etwa 15 Minuten Autofahrt kamen wir dann an seinem Haus an. Das Haus ist ganz schön von außen. Wir fuhren in eine Garage und hinten ging dann das Carpot zu. Da hab ich echt gedacht. Jetzt ist es vorbei. Er erzählte mir, dass er mit einem Lehrer zusammen wohne. Ins Haus gegangen, standen überall nur so provisorische 'Möbel'. Kein Tisch, ein paar Campingstühle und keine Sofaecke. Was zur Hölle ist das hier. Dann zeigte er mir mein Schlafgemach. Ein Zimmer, eine Lampe und eine Matratze auf dem Boden. Ach du Schande. Wo bin ich hier gelandet. 
Er fragte ob wir noch etwas unternehmen wollen würden und ich hab mich natürlich ein wenig verpflichtet gefühlt, da das ja das System des Couchsurfings ist. Also los. Er nahm mich mit seinem Hund mit zu einem Fluss, in dem ein Loch ist und Wasser von unten raussprudelt. Das sah tatsächlich ganz cool aus.

 Zurück im Haus angekommen wollte er noch einen Film gucken, was ich dankend abgelehnt habe und um acht Uhr morgens fluchtartig zurück zu den Mädels die ich kennenlernte fuhr und es geht zum Wai-O- Taupo. Totmüde. Ich habe KEIN Auge zugemacht und mein Taschenmesser unter dem Kopfkissen parat gehabt. Wahrscheinlich ist er sogar ganz okay gewesen, aber die ganze Situation war einfach nur gruselig. 

#Keepingup
@joanna.mrs



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