Taupo: Tongariro Alpine Crossing

Was sind schon 20 Kilometer ?


5 Uhr, eisige 19 Grad, Zeit für einen 19,4 km langen Walk würd ich mal sagen. Heute morgen (oder Nacht, wie man es nimmt) holte uns ein Shuttle um 5:50 Uhr ab. Da ich glücklicherweise eine Schnarcherin unter mir hatte vergangene Nacht, nutze ich die 1,5h Busfahrt und schlief noch eine Runde.

Uns (Katha Laura aus Stuttgart, Julia aus Lübeck und mir ) wurde vorab gesagt, dass es ziemlich kalt werden wird auf dem Berg. Ja, auf dem Berg. Doch bei Verlassen des Buses ereilte mich der erste Kälteschock. Und es sollte noch kälter werden ?

Also schritten wir los. Die erste Stunde war noch sehr angenehm, man wurde warm durch die Bewegung, der Weg war ebenmäßig, sodass man die Natur so richtig genießen konnte.

Doch surprise, surprise, irgendwann ging es bergauf. Stufe für Stufe schleppten wir uns den Krater hoch und hofften auf ein Ende. Und wenn man denkt, es geht nicht schlimmer, wird noch eine Schippe oben drauf gelegt. Die Stufe waren geschafft, jedoch ging es weiterhin Bergaufwärts . Und da das ja noch nicht anstrengend genug war, bestand der Weg aus Kieselsteinen und feinem Sand, sodass man keinerlei Griff hatte und wir wortwörtlich den Berg hochkraxelten. Meine abgelatschten Nikes ohne jegliches Profil erwiesen sich hierbei auch nicht als große Hilfe..aber eins war mir definitiv nicht- kalt !😅

Nach 1,5h bergauf kamen wir schließlich oben an, doch weit und breit kein See in Sicht. Stattdessen wurde die dritte Challenge eingeleitet. Bergabsteigen. Oder wohl eher - schlittern. Man hoffte, es wäre einfacher, doch da machte uns der kieselige und sandige Weg mal wieder einen Strich durch die Rechnung. Mühsam versuchte ich mich auf einem Pfarrt von teilweise einem halben Meter auf dem Berg zu halten und nicht abzupacken. Es war ein einziges Geschlittere, vergleichbar mit Skiern auf Eis.

Nach einer weiteren halben Stunde kamen wir dann am See an und genossen die wunderschöne Aussicht bei strahlendem Sonnenschein.

Der Gedanke daran, dass noch weitere 10km vor uns lagen, trübte die Freude ein wenig.  Also fuhren wir das Bergabsteigen fort, was die erste erste Stunde auch wieder schön war. Ebenmäßige Wege, grüne Landschaft, Berge und Seen drumherum.


Doch so langsam wurden wir müde. Meine Füße (die immernoch Blasen hatten, sodass das Wandern eh schon schwer fiel) schmerzten, dann fiel ich über eine Stufe, riss mir mein Handinnenfläche ein wenig auf und wusste gar nicht was mir nun am meisten wehtat.


Doch weiter ging's..kilometer für Kilometer. Das schlimmste war eigentlich die Ungewissheit. Es war einfach kein Ende in Sicht und wenn man dachte, es wäre die letzte Kurve, kam die Nächste und man sah weit entfernt weitere Wege und Menschen laufen.
Die letzte Stunde haben wir uns eigentlich nur noch den Berg runterfallen lassen, angefangen " wer bin ich?" zu spielen, um die Zeit totzuschlagen und zwischendurch mal geflucht 😅. Alles beim Alten 😉.

Doch nach 7, 5 Stunden wandern kamen wir schlussendlich am Parkplatz an und konnten direkt in den Shuttlebus einsteigen. Endlich ! Motor an, Joanna schläft.
Nach einer erfrischenden Dusche kann ich nun entspannen und werd mich kein Zentimeter mehr bewegen 😅🙅🏼!






Alles in einem war es jedoch ein richtiger schöner Trip und all die Mühe hat sich auf jeden Fall gelohnt! Sowas sieht man nicht alle Tage.


#Keepingup
@joanna.mrs


PS: Mir wurde danach gesagt, dass es einen bestimmten Punkt gibt, an dem man nicht mehr umdrehen darf und ebenso mit dem Sauerstoff aufpassen muss. Also ein Safety- Briefing kann ich empfehlen.





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